Steigende Nachfrage auf den Weltmärkten hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Ausdehnung der Rindfleischexporte geführt, davon profitiert haben in erster Linie Indien und Brasilien. Denn über die Hälfte der weltweit gehandelten Rindfleischmenge kommt mittlerweile aus den drei Ländern Brasilien (20 %), Indien (19 %) und Australien (17 %).
Das Exportvolumen Brasiliens in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 ist im Vergleich zu der Gesamtausfuhrmenge des gleichen Vorjahreszeitraumes um ein Viertel auf 851.500 t gestiegen. Hauptzielland ist nach wie vor Russland. Die Exporte dorthin nahmen um 16 % auf 238.300 t zu. An zweiter Stelle folgt Hongkong mit einem Gesamtabnahmevolumen von 162.200 t (+141 %). Weitere wichtige Ziele sind Venezuela und Ägypten, jeweils über 90.000 t.
Die Lieferungen in die EU stiegen zwar um ein Drittel auf eine Gesamtmenge von 51.000 t an, gemessen an der gesamten Exportmenge des Landes bleibt die EU-Bezugsmenge jedoch sehr bescheiden. Aufgrund von Rückverfolgbarkeitsauflagen sind mit insgesamt rund 1.700 brasilianischen Farmen nach wie vor relativ wenige Viehhaltungsbetriebe für die Lieferung von Rindfleisch zum anschließenden Export in die EU berechtigt. Seit dem Jahr 2011 hat sich die Anzahl der von der EU zugelassenen Viehhaltungsbetriebe in Brasilien um etwa ein Viertel reduziert.
Aufgrund der starken Importnachfrage aus anderen Ländern zu attraktiven Preisen scheint sich das Interesse der brasilianische Exporteure an einer Lieferung in die EU unter den gegebenen Auflagen in Grenzen zu halten. (Red./VdF)